Spartakusbund

Spartakusbund
Spạr|ta|kus|bund 〈m. 1u; unz.〉 Zusammenschluss linksstehender Sozialisten 1917 unter der Führung von K. Liebknecht u. R. Luxemburg, aus dem 1918 die Kommunist. Partei entstand [nach dem Thrakier Spartacus;Spartakiade]

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Spạr|ta|kus|bund, der; -[e]s [nach dem römischen Sklaven Spartakus, dem Führer des Sklavenaufstandes von 73–71 v. Chr.]:
während des Ersten Weltkriegs entstandene linksradikale Bewegung um Karl Liebknecht u. Rosa Luxemburg.

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I
Spạrtakusbund,
 
um 1915/16 aus den radikalen Gegnern der Burgfriedenspolitik innerhalb der SPD entstandene Gruppe um Rosa Luxemburg, K. Liebknecht und F. Mehring, nach ihrem Organ zunächst Gruppe Internationale, ab 1916 nach den »Spartakusbriefen« Spartakusgruppe genannt; schloss sich im April 1917 der USPD an, vertrat aber weiter eigene Vorstellungen einer radikalen sozialistischen Demokratie. In der Novemberrevolution am 11. 11. 1918 zum Spartakusbund formiert, forderten die radikalen Linken das Rätesystem und beteiligten sich maßgeblich an den Aufständen im Dezember 1918 und Januar 1919 (»Spartakusaufstand«). Nach dem Bruch mit der USPD (Dezember 1918) gründeten die Spartakisten am 30. 12. 1918/1. 1. 1919 die KPD.
II
Spartakusbund
 
Auf dem äußersten linken Flügel der SPD hatte sich 1916 eine oppositionelle Gruppe gebildet, nach ihrem illegal erscheinenden Presseorgan »Spartakusbriefe« zunächst »Spartakusgruppe« genannt, die sich nach der Abspaltung der USPD 1917 dieser Partei anschloss. Ihre Führer, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, gründeten am 1. Januar 1919 zusammen mit anderen Linksradikalen die KPD. Die Spartakisten wollten die Revolution vollenden und alle Macht den Räten übertragen. Nach dem Spartakusaufstand in Berlin im Januar 1919, der im Auftrage des Volksbeauftragten Noske von Freikorps blutig niedergeschlagen wurde, gerieten auch Liebknecht und Rosa Luxemburg in Gefangenschaft. Beide wurden beim Abtransport von Freikorpsoffizieren ermordet. Diese Mordtat brachte den regierenden Sozialdemokraten aus Kreisen der Arbeiterschaft den Vorwurf der Komplizenschaft mit der Reaktion ein. Das von Rosa Luxemburg, die von der Rechtspresse als Parteigängerin Moskaus verfemt worden war, verfasste »Spartakusprogramm« unterschied sich in wesentlichen Punkten von der bolschewistischen Lehre Lenins. Es strebte zwar die Räterepublik an, doch tendierte es zu einem demokratischen Kommunismus: »Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei. ... ist keine Freiheit. Freiheit ist immer nur Freiheit des anders Denkenden.«

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Spạr|ta|kus|bund, der; -[e]s [nach dem römischen Sklaven Spartakus, dem Führer des Sklavenaufstandes von 73-71 v. Chr.]: während des Ersten Weltkriegs entstandene linksradikale Bewegung um Karl Liebknecht u. Rosa Luxemburg.

Universal-Lexikon. 2012.

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